Schüleraustausche

Die betreuenden Lehrer/innen der Schüleraustausche: v.l. oben: Herr Rosenberger, Herr Thruo, Herr Irber; Mitte: Frau Strößner, Frau Lutzenberger, Frau Ballasch, unten: Frau Steffel, Frau Neher, Frau Mayer, Herr Tröndle 

 

Wozu brauchen Schüler den Schüleraustausch?

Vor dieser Fragen stehen viele Eltern, auch wenn, aber besonders wenn nicht die Anwendung der Fremdsprache in deren „Heimatland“ ein wichtiges Argument ist. Warum ein Schüler an einem Austausch mit französischen oder italienischen Schülern teilnimmt, versteht sich von selbst, schließlich lässt sich so ja die Französisch- oder Italienischnote verbessern. Aber wieso mit Polen? Natürlich lässt sich auch hier anführen, dass man sich mit Polen, obwohl diese gut Deutsch sprechen, auf Englisch unterhalten und damit feststellen kann, wie sinnvoll eine gemeinsame Fremdsprache ist.    

Darüber hinaus wird jedoch eine in Noten messbare Erweiterung ihrer Kenntnisse von den teilnehmenden Schülern wahrscheinlich nicht erzielen werden, aber der Beitrag eines solchen Austausches auf ihre „Menschwerdung“ kann gar nicht hoch genug bemessen werden. „Die Jugend kennzeichnet einen Lebensabschnitt, in dem Inhalte und Ideen zur eigenen Persönlichkeit und zur Welt geradezu aufgesogen werden. Ein eigenes Wertesystem und persönliche Lebensziele werden entwickelt. Gleichzeitig wächst Aufgeschlossenheit anderen gegenüber sowie die Fähigkeit zur Toleranz und die Bereitschaft, sich mit Vorurteilen auseinanderzusetzen. […] Als Herausforderungen von moderner Welt und Globalisierung verstehen wir Mobilität, Empfänglichkeit für andere Kulturen und Teamfähigkeit.

Der Schüleraustausch beinhaltet in einer „Minidosis” wichtige Aspekte, die vielleicht nicht gleich das ganze Leben verändern werden, aber eine gute Grundlage für die Zukunft schaffen können.“ (aus einer Publikation des Deutsch-Polnischen Jugendwerks)

So lernen Schüler, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden, sich einem fremden Familienleben anzupassen, vielleicht auch Schwierigkeiten zu meistern, und zwar ohne die Hilfe der Eltern. Genau das meint der Begriff „soziale Kompetenz“, und da das Ganze im Ausland stattfindet, kommt auch eine interkulturelle Kompetenz dazu.

Eine Austauschmaßnahme bringt einem Schüler also mehr, als viele Eltern für möglich halten.

Birgit Ballasch