Home

Der obige Begrüßungssatz "Hallo, liebe Freunde aus Polen!" wird vermutlich nur wenigen - wenn überhaupt - fehlerfrei über die Lippen kommen, aber glücklicherweise verstehen unsere Gäste ja alle Deutsch.

Die Schülergruppe aus Koszalin ist jetzt 10 Tage am IGV, und endlich haben wir Gelegenheit, uns für die herzliche Gastfreundschaft, die wir im letzten Schuljahr Anfang Juni in Polen erleben durften, zu revanchieren.

Polen DSC02919

Die polnische Schülergruppe mit Schulleiter Dr. Schabel, Frau Kowalska (links vorne) und Frau Ebel (links hinten)

Am Donnerstag wurden die Schülerinnen und Schüler aus dem StanisÆšawa-Dubois-Lyzeum zusammen mit ihren Begleitlehrerinnen Frau Kowalska und Frau Ebel, einer "Nativespeakerin" an der Schule, zuerst von Schulleiter Dr. Schabel in der Bibliothek des IGV und anschließend von Bürgermeister Janson in Vöhringen begrüßt. Am Nachmittag erkundeten sie die Stadt Ulm und werden im weiteren Verlauf ihres Aufenthalts eine Fahrradtour an der Iller entlang nach Wiblingen und zwei Ganztagesausflüge nach Nürnberg sowie ins Allgäu unternehmen. Schwerpunkt des Besuchs in Nürnberg, der ehemaligen Stadt der Reichsparteitage, ist die Erinnerung an eine schreckliche Zeit der gemeinsamen deutsch-polnischen Geschichte, die nicht vergessen werden darf, wenn eine friedliche Gegenwart und Zukunft gelingen soll. In Polen wird deshalb auch immer das ehemalige Konzentrationslager Stutthof besucht. 

Der Ausflug ins Allgäu dient mit seinem Besuch der Käserei Lehen, der Besichtigung des Märchenschlosses Neuschwanstein sowie der Sesselliftfahrt auf den Buchenberg mit anschließender Wanderung dem Kennenlernen einer (Kultur-)Landschaft, die sich ganz stark von der an der Ostsee unterscheidet und damit einen guten Kontrast bietet.

Außerdem zeigen wir unseren polnischen Gäste natürlich stolz unsere nagelneue Schule und lassen sie auch am Unterricht teilnehmen. Ein Besuch an der Universität Ulm soll ihnen einen Einblick in das Studium in Deutschland vermitteln, da sie alle, wenn sie die D(eutsches)S(prach)D(ipom)-Prüfung der deutschen Kultusministerkonferenz bestanden haben, an deutschen Universitäten studieren dürfen. 

Ein ganz wichtiger Aspekt des Schüleraustausches ist aber die Aufnahme in den Familien ihrer Austauschpartner, wo sie 10 Tage lang an deren Alltagsleben teilnehmen und so Sitten und Gebräuche hautnah miterleben können. 

Auch wenn sich viele Austauschpartner schnell wieder aus den Augen verlieren, so bleiben doch einige in Kontakt, auch über Jahre hinweg. Aber darum geht es gar nicht vorrangig: Wichtig ist, dass die Jugendlichen bereit waren, auf einander zuzugehen, sich aufeinander einzulassen, sich kennenzulernen, denn nur auf diese Weise, also ganz unten auf der Ebene der individuellen Begegnung, beginnt Völkerverständigung - ein großes Wort, aber hier ganz buchstäblich umgesetzt - und kann darauf aufbauend ein geeintes Europa entstehen. Daran mitzuarbeiten und dies zu ermöglichen ist eine ganz entscheidene Aufgabe der Schule.