Home

In den letzten Wochen stand das Thema Kinder in der einen Welt im Fokus des katholischen Religionsunterrichts. Unter anderem wurde die Situation von Kindern auf der ganzen Welt besprochen. Mit Hilfe von Dokumentationen und Texten näherten sich die Schüler der Thematik. Zudem verfassten sie Plakate, auf denen sie ihre Wünsche versprachlichten, und hielten Referate.

Kinderarbeit-2-IMG 3460 14661766790 Kinderarbeit-3IMG 3461 14661764840

links: Pauline Weber und Angelina Weidinger (beide 6c) mit ihren Forderungen, 

rechts: Leonie Schneider, Antonia Bailer (beide 6c) und Huber Franzi (6e) mit ihrem Plakat

Darüber hinaus wurden Organisationen besprochen, die sich für einen fairen Handel einsetzen. Leider ist eine sorglose Kindheit für viele Kinder noch immer keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen arbeiten, leben auf der Straße oder werden als Kindersoldaten eingesetzt und traumatisiert.

Kinderarbeit-Jungen-IMG 3465 14661762620

Jonathan Kast, Alexander Merk und Jonas Biener (alle 6e) bei der Arbeit

Die Schüler der 6c/e ließen sich interessiert auf das Thema ein und zeigten sich betroffen von den Schicksalen. So entstand der Wunsch das Problem auch über den Klassenraum hinaus zu thematisieren. Im Folgenden finden sich Bilder, die die Arbeit der Schüler dokumentieren, und ein Referat, welches über die Arbeit von GoodWeave International informiert.  

Caterina Cortese  

Kinderarbeit-alle-IMG 3453 14661759870

Die Klasse 6c/e mit ihren Plakaten

"Es ist gut, dass wir über das Thema gesprochen haben, aber auch irgendwie schade, dass wir darüber sprechen mussten" (Jonathan Kast, 6e)

 

 

Liebe  Religionsklasse, liebe Leser,

                                                                                                  

 Kinderarbeit-goodweave-logo

ich habe mich in den Ferien über das Siegel GoodWeave informiert, da es gut zu unserem jetzigen Thema Kinder in der einen Welt passt, das wir gerade im Religionsunterricht besprechen.

GoodWeave International ist eine weltweite nicht kommerzielle Organisation, die sich für Kinderrechte stark macht und sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit bei der Teppichherstellung in Südasien einsetzt. Des Weiteren sollen die Arbeitsbedingungen für erwachsene Teppichknüpfer verbessert, soziale und Umweltstandards eingehalten und angemessene Löhne und Arbeitszeiten gesichert werden. Das GoodWeave Gütesiegel wird nur an Teppichhersteller und Händler aus Nepal und Indien vergeben, die sich  vertraglich verpflichten, bei der Herstellung auf Kinderarbeit zu verzichten und weitere Standards einzuhalten.

Nichtregierungsorganisationen wie Brot für die Welt, MISEREOR, terre des hommes und UNICEF haben sich 1995 im Kampf gegen Kinderarbeit zusammengeschlossen und das Siegel gegründet. Regelmäßig wird vor Ort die Einhaltung des Vertrages von einem unabhängigen Kontrolleur überprüft. Jedes Siegel trägt einen Code, durch den die Herkunft des Teppichs zurückverfolgt werden kann.

Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO von September 2009 arbeiten ca. 250.000 Kinder in Nepal, Indien und Pakistan als Knüpfer.  Am schlimmsten sind die Kinder dran, die von ihren hochverschuldeten Eltern den Geldverleihern überlassen werden und so von ihren Familien getrennt werden. Eine Chance, die Schuld jemals abzuarbeiten, haben sie praktisch nicht. So werden immer noch wehrlose Kinder als billige Arbeitskräfte  ausgebeutet. Sie  müssen an den Knüpfstühlen in engen, dunklen Räumen in ständig hockender Stellung arbeiten. Dadurch tragen die Kinder Sehstörungen und schwere Rückenleiden davon, ihre Atemwege werden durch die hohe Konzentration von Wollfasern in der Luft dauerhaft geschädigt. Viele Kinder dürfen nicht ausschlafen, sind unterernährt und werden geschlagen und angeschrien.                           Finden Kontrolleure bei Ihren Inspektionen solche Kinder, werden diese befreit, erhalten eine Schulausbildung und die lebensnotwendige Unterstützung, um sie wieder in ihre Familien und in die Gesellschaft einzugliedern. Ziel der Organisation ist es bis 2020 die Kinderarbeit abzuschaffen.

Wie wichtig die Arbeit von GoodWeave International ist, zeigt die Verleihung des Friedensnobelpreises am 10. Oktober 2014 an den indischen Kinderrechts- und Bildungsaktivisten Kaylash Satyarthi. Er ist unter anderem Mitbegründer von GoodWeave, dem Teppich-Gütesiegel gegen Kinderarbeit in der Teppichindustrie.           

Auch du kannst GoodWeave darin unterstützen, Kinderarbeit zu bekämpfen und den Teufelskreis der Armut für immer zu durchbrechen. Beim nächsten Teppichkauf wähle gezielt Produkte aus, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurden. Wenn du einen neuen Teppich aus Indien oder Nepal kaufst, achte auf das GoodWeave-Siegel. Des Weiteren kannst du GoodWeave auch mit Spenden unterstützen.

Noah-Tizian Holl, 6e

Quellen: http://www.goodweave.dehttps://de.wikipedia.org/wiki/Goodweave