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Kleingruppen beim Abstecken des Probegeländes auf der Wiese

Am 08.10.2020 bekamen die Schüler und Schülerinnen der Klasse 5d dank des LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.) die Möglichkeit, ein Ökosystem der ganz besonderen Art kennenzulernen: das Niedermoor des Naturschutzgebiets Obenhausener Ried. Die Freude darüber, biologische Inhalte nicht nur im Klassenzimmer vermittelt zu bekommen, sondern direkt vor Ort mit praktischen Erfahrungen zu verbinden, war bei den Schülern und Schülerinnen deutlich zu spüren. Auch das Wetter meinte es gut mit uns und verschonte uns vor Regen.
Nach einer kurzen Busfahrt am Obenhausener Ried angekommen, wurden die Schüler und Schülerinnen der Klasse 5d, begleitet von Frau Steinbauer und Frau Gern, durch den Diplom-Biologen Ralph Schreiber, der die Exkursion leitete, herzlich begrüßt und mit Material für den späteren Arbeitsauftrag ausgestattet. Dann machten wir uns endlich auf den Weg durch das Naturschutzgebiet – natürlich unter Einhaltung aller nötigen Hygienemaßnahmen. An geeigneten Stellen machten wir kurz Stopp und Herr Schreiber berichtete viele interessante Aspekte zum Ökosystem Grünland, wie bei-spielsweise die grundlegenden Unterschiede zwischen einer Wiese und Weide, einem Nieder- und Hochmoor. Auch der Einfluss des Menschen auf Lebensräume, wie dem Nieder-moor im Obenhausener Ried und dessen Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen: die einst ausgedehnten Niedermoore des Iller- und Rothtals gingen immer stärker durch die allmähliche Trockenlegung der Feuchtgebiete zurück, wodurch letztendlich Wiesen zum Mähen entstanden sind. Die Kleinen konnten dabei ihr bereits vorhandenes Wissen rund um das Thema Ökosystem Grünland einbringen und jederzeit Fragen an den Experten stellen.

Nun durften die Schüler und Schülerinnen endlich selbst aktiv werden und sich der besonderen Flora und Fauna des Ökosystems Wiese widmen. Ausgestattet mit Klemmbrett, Wiesen-protokoll und Stift gingen die Lernenden in Kleingruppen wie richtige Wissenschaftler vor. Dazu wurde zunächst ein Probegelände festgelegt: mit Hilfe von Haken, einer Schnur und einem Meterstab markierten die Schüler und Schülerinnen eine Fläche von 4 m2, die im Anschluss auf die Flora und Fauna untersucht wurde.
Um eine exakte Aussage über die Pflanzenvielfalt auf der Wiese zu treffen, bestimmten die Schüler und Schülerinnen die

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Kleingruppe beim Untersuchen der Pflanzenvielfalt auf dem Probegelände

Anzahl der Pflanzen auf ihrem Probegelände und mit Hilfe eines Bestimmungsschlüssels und -buchs sogar den Namen der unbekannten Pflanzen. Dabei begegneten die Schüler und Schülerinnen auch dem Echten Mädesüß, das häufig im Obenhausener Ried anzutreffen ist und, wie Herr Schreiber berichtete, früher auch große Bedeutung für die Gewinnung des Wirkstoffs des allseits bekannten Kopfschmerzmittels Aspirin besaß. Der unterschiedliche Duft von Wurzel und Blüte des Echten Mädesüß faszinierte die Schüler und Schülerinnen.

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Tierische Fundschätze: rechts: Sumpfschrecke  

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Raupe des goldenen Scheckenfalters

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Torfmoos

Auch die Fauna des Ökosystems sollte nicht zu kurz kommen und löste, wie erwartet, bei den Lernenden große Begeisterung aus. Die Schüler und Schülerinnen beförderten die von ihnen entdeckten Tiere behutsam in Lupengläschen, wo sie ganz genau betrachtet werden konnten. Neben Schlupfwesen, Spinnen und Wanzen, befand sich auch die spektakuläre Raupe des goldenen Scheckenfalters und die in dem Gebiet bekannte Sumpfschrecke unter der Sammlung.

Nachdem die Tiere durch die Schüler und Schülerinnen wieder behutsam in ihren Lebensraum entlassen wurden, erfolgte als abschließende Krönung der Exkursion der Gang in das Moorgebiet. Mit Gummistiefel und Co stapften wir gut gerüstet durch das Moorgebiet, um beispielsweise das dort vorkommende Torfmoos, das eine enorme Wasserspeicherfähigkeit besitzt, zu entdecken.

Leider neigte sich die Exkursion viel zu schnell dem Ende zu und gegen 12 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum Bus. Nichtsdestotrotz hat die Exkursion in das Niedermoorgebiet des Obenhausener Ried den Schülern und Schülerinnen der Klasse 5d sehr viel Freude bereitet und war auf alle Fälle eine Bereicherung für den Natur- und Technik-Unterricht.

Kristina Steinbauer