Schülerzeitung online: Wandertag der etwas anderen Art

Am vergangenen Mittwoch fand traditionell für alle Schüler des IGVs der erste Wandertag statt, wobei die Q12 eigentlich davon befreit ist. Doch anstatt fleißig weiter an der Seminararbeit zu basteln, bereitete sich das P-Seminar „Hilfsaktion“, geleitet von Frau Cortese, auf einen ganz anderen Ernstfall vor.


Noch Ende des letzten Schuljahres wechselten wir unseren externen Partner und arbeiten nun mit „Humedica“ zusammen. Humedica ist eine Organisation, die im Falle einer Katastrophe Hilfskräfte und -mittel in die betroffenen Länder schickt, um den Menschen vor Ort zu helfen.
Kaum hat das neue Schuljahr und somit die vertiefte Zusammenarbeit mit unserem neuen externen Partner begonnen, durften wir bereits bei einem „Teams Training“ als Statisten mitwirken. Inhalt dieser Übung war die Inszenierung eines Massenfalls an Verletzten nach einem Erdbeben. Die ahnungslosen Einsatzkräfte mussten wie in einem Ernstfall agieren. Unser P-Seminar und viele weitere Freiwillige spielten dabei die Opfer.
Jeder bekam vorab seine Rolle zugeteilt und wurde dementsprechend professionell geschminkt. Prellungen, Brüche, Schnittverletzungen wurden so realistisch dargestellt. Eine Karte mit Herzfrequenz und weiteren medizinischen Informationen musste während der kompletten Übung getragen werden und gab zusätzlich Auskunft über die Verfassung der Verletzten. Während einige von uns bereits von Anfang an eine Leiche spielten, hatten die „Verletzten“ die Aufgabe, so viel Unruhe und Drama wie nur möglich in die Übung zu bringen, um die Rettungskräfte in eine Ausnahmesituation zu bringen. Wer braucht zuerst Hilfe? Wer kann auf eine Versorgung warten? Wie behält man die Übersicht und letztendlich auch die Kontrolle über die Abläufe im Camp?
Ein schlauer Schachzug von Humedica, uns dafür zu engagieren, denn für Tumult zu sorgen, stellte für uns Schüler und Frau Cortese keinerlei Problem dar. Es wurde geschrien, gejammert und gebettelt. Manche schlossen sich auch zusammen und versuchten das Camp zu stürmen. Die Einsatzkräfte waren ordentlich damit beschäftigt, einen kühlen Kopf zu bewahren und eine professionelle Versorgung der Verletzten in dieser Ausnahmesituation umzusetzen. Manch einer von uns konnte leider nicht rechtzeitig behandelt werden und landete schließlich im Leichensack. Insgesamt gesehen war die Leistung der Rettungskräfte jedoch beeindruckend.
Im Anschluss an die Übung fand eine Führung durch das Camp statt, während der eindrucksvoll dargestellt wurde, wie Patienten im Ernstfall behandelt werden. Jede Menge Material und Technik sind nötig, um ein solches Camp aufzubauen und zu betreiben. Die Strom- und Wasserversorgung müssen gesichert sein, die medizinischen und hygienischen Standards müssen eingehalten werden und die grundsätzliche Versorgung der Patienten und Einsatzkräfte muss gewährleistet werden. Was für eine Verantwortung!
Ein großer Dank geht an humedica! Der Tag war sehr informativ und voller Eindrücke. Er gewährte uns einen tollen Einblick in die wichtige humanitäre Arbeit der Organisation. Auch für das leibliche Wohl der Statisten wurde reichlich gesorgt. Wir sind stolz darauf, dass wir unseren Teil dazu beitragen konnten, die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten.
Hanna Schnell Q12