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Am Donnerstag, den 04.Juli sprach Herr Dr. Franz Hauber, seines Zeichens pensionierter Gymnasiallehrer für die Fächer Biologie, Chemie und katholische Religion, vor den Schülerinnen und Schülern der Q11 zum Thema „Freiheit und Determination – Erkenntnisse der Gehirnforschung und unser Menschenbild“.
Ganz lebensnah stieg er dabei in seinen Vortrag ein, indem er einen Schüler vor die Wahl stellte: Dieser sollte sich zwischen einer Tafel Schokolade und einer Tüte Kirschen, aus dem eigenen Garten mitgebracht, entscheiden. Die Wahl, so Dr. Hauber, ließe sich bereits vor der eigentlichen Entscheidung feststellen, was die grundsätzliche Idee des freien Willens in Frage stellte und die Schülerinnen und Schüler aufhorchen ließ.
Neben den heute gängigen Methoden, im Gehirn Messungen durch EEG oder MRT durchzuführen, verwies Dr. Hauber auf die Experimente zur Willensfreiheit des Menschen wie das sog. Libet-Experiment sowie auf die Versuche von Dylan-Hayes: Dieser sei gegenwärtig in der Lage, mit einer 80-prozentigen Wahrscheinlichkeit vorauszusagen, wie sich ein Mensch entscheiden werde.
Im Verlauf des Vortrags streifte Dr. Hauber zudem die Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz und erzählte von selbstständig lernenden Systemen, die dem Menschen einerseits gefährliche oder unangenehme Arbeiten abnähmen, aber andererseits auch eine Herausforderung insofern darstellten, weil diese irgendwann die menschliche Intelligenz überträfen.
Zum Schluss sprach Herr Dr. Hauber über die Herausforderungen der Big Data-Welt: Jeder hinterlasse digitale Spuren im Internet, über die der Mensch verwertbarer, ausnutzbarer und manipulierbarer würde.
Der gut zweieinhalb Stunden dauernde Vortrag schloss mit einem Appell Dr. Haubers an die Schülerinnen und Schüler: Es liege an ihnen, wie die Zukunft der Welt aussehe: Wie soll mit den technischen Errungenschaften umgegangen werden? Um auf diese Frage zu beantworten, dienten, so Hauber, Fächer wie Religionslehre sowie Ethik, denn nur diese vermittelten diesbezüglich valide moralische Grundlagen.

Dr. Elke Hörner, Christoph Fischer