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Aufgabe war es, aus drei Reizwörtern (Prinzessin; Wüste; böse Stiefmutter) ein Märchen zu erstellen. Am Höhepunkt sollte ins szenische Präsens gewechselt werden, um die Spannung zu steigern. Viel Spaß bei der Lektüre.

 

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Frau Cortese mit Samuel Bleher und Schulleiter Dr. Schabel, der sich immer sichtlich über Topleistungen seiner Schüler freut. 

 

Der magische Kompass

Es war einmal vor langer, langer Zeit in einem weit entfernten Königreich. Dort lebte eine wunderschöne Prinzessin mit braunen, langen und samtweichen Haaren. Sie besaß einen riesigen Palast mitten in der Wüste und etwas ganz Besonderes: Einen Kompass, der dem Besitzer immer einen Ausweg anzeigte.

Doch eines Tages kam ihre böse Stiefmutter und sagte zu ihr: „Hallo Rosalinde. Wie geht es dir? Komm doch zu mir und ich zeige dir mein neues Blumenbeet!“ Die Prinzessin liebte Blumen über alles und sagte kurz entschlossen zu. Also fuhren sie zu zweit in der Kutsche der Stiefmutter zu ihr. Rosalinde war schon ganz aufgeregt, die neuen Blumen zu sehen, doch als sie ankamen, stockte ihr der Atem. So weit das Auge reichte, war nur ein riesiges Kaktuslabyrinth zu sehen. Plötzlich überwältigte die Stiefmutter die schöne Prinzessin, verband ihre Augen und führte sie zu ihrer Hütte in der Mitte des Labyrinths, die von einem Drachen bewacht wurde. Als eines Tages ein tapferer Prinz die schöne Prinzessin heiraten wollte und erfuhr, dass sie entführt worden war, machte er sich auf den Weg, um das Labyrinth zu finden und die Prinzessin zu befreien. Als er den Irrgarten gefunden hatte, sah er kleine Rauchwolken aus den Nüstern des Drachens am Horizont und wusste sofort, dass er hier richtig war. Er irrte drei Tage und Nächte herum, bis er endlich den Weg zu der Hütte fand. Sein Herz klopft schneller, als er den monströsen Drachen sieht, der in der heißen Wüstensonne liegt und döst. Ein flaues Gefühl durchströmt seinen Magen, als er sich leise dem Drachen nähert. Dieser hört ihn und bäumt sich vor dem Prinzen auf. Der Prinz jedoch, von Mut durchströmt, zückt sein Schwert und sticht es dem Drachen ins Herz. Als die Stiefmutter dies sieht, steigt sie schnell auf ihre Kutsche und fährt in Windeseile davon.

Als die Gefahr vorüber war, lief der Tapfere in die Hütte und befreite die an einen Stuhl gefesselte Prinzessin. Doch plötzlich fiel dem Prinzen etwas ein: „Wie wollen wir aber nun aus dem Labyrinth entkommen?“ Die Gerettete nahm ihren Kompass, mit dessen Hilfe sie entkamen. Nun feierten sie eine riesige Hochzeit, an der alle Untertanen teilnahmen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. 

Samuel Bleher