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Im Rahmen einer Exkursion fuhren am 13.12.2018 insgesamt 43 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9a und 9b nach Nürnberg auf das dortige, von den Nationalsozialisten errichtete Reichsparteitagsgelände. Der Schwerpunkt der Fahrt lag dabei darauf, die Rolle dieses Geländes sowie die der Stadt Nürnberg während der NS-Diktatur aufzuarbeiten.
Die Schüler und Schülerinnen besuchten dazu das im Kongressgebäude untergebrachte Dokumentationszentrum und erarbeiteten in Gruppen die vor Ort präsentierten Inhalte mit Hilfe eines Fragebogens und Audioguides. Dabei beschäftigten sich einzelne Schülerinnen und Schüler eindringlich mit den Themen „Führer“ und „Volksgemeinschaft“, dem „Reichsparteitag als Ritual“ und „als Event“. Andere reflektierten die Um- und Übersetzung der Nationalsozialistischen Weltanschauung in der dortigen Prunkarchitektur sowie den Themenbereich Rassismus und „Nürnberger Rassengesetze“.
Dem Rundgang durch die Dauerausstellung folgte eine Besichtigung des Zeppelinfeldes und der Großen Straße, beides ebenfalls Teile des gewaltigen Reichsparteitagsgeländes. Die Schülerinnen und Schüler lauschten dabei – trotz des eisigen Windes – den Ausführungen von Frau Ballasch und Herrn Magg über die gewaltigen Dimensionen des Reichsparteitages, die Inszenierung des atemberaubenden Lichtdoms und das Gefühl, dass Teilnehmer des Reichsparteitags durch ihr eigenes Aufgehen in einem größeren Ganzen gehabt haben mögen. Dabei wurde den Schülerinnen und Schülern die immense Gefahr bewusst, die von derartigen Demagogen ausgehen kann, wenn man ihnen nicht frühestmöglich Einhalt gebietet.
Der im Nationalsozialismus allgegenwärtige Militarismus wurde den Schülerinnen und Schülern auf der Großen Straße bewusst, auf der während der Reichsparteitage militärisches Gerät präsentiert und Paraden abgehalten wurden. Auch hier waren die Schülerinnen und Schüler wieder verwundert ob der Dimensionen – der Länge der Straße einerseits, der Länge eines einzigen Marschschrittes andererseits.
Da sich die Schülerinnen und Schüler während des Museumsrundgangs und der anschließenden Führung über das Gelände tadellos verhielten, wurden sie schließlich mit dem Besuch eines Nürnberger Lebkuchen-Outlets belohnt, bei dem sie sich reichlich mit Weihnachtsgeschenken und Leckereien eindecken konnten. In der Vorweihnachtszeit die Stadt Nürnberg zu besuchen und dabei keinen einzigen Elisenlebkuchen verzehrt zu haben, wäre eben ein Unding. Nach abschließender kurzer Verköstigung traten die Schülerinnen und Schüler schließlich sichtlich erschöpft aber auch um einiges reicher an Erkenntnissen, Erfahrungen und Süßkram den Heimweg im Reisebus an.
Durch die Exkursion erkannten die Schülerinnen und Schüler die Notwendigkeit der aktiven Auseinandersetzung mit Geschichte an sich, denn – so sagte bereits der amerikanische Schriftsteller, Philosoph und Literaturkritiker George Santayana – „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

Valentin Magg