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Nicht nur bei 'Harry Potter' oder 'Die Schöne und das Biest' erwachen Gegenstände zum Leben. Auch in dieser spannenden Geschichte von Hannah Westphal (6c) bekommt der Leser einen ungewöhnlichen Einblick in das Innenleben eines .... 

 

Lange Zeit befand ich mich in einem Regal eines Fahrradgeschäfts und plauderte mit den anderen Fahrradhelmen, die alle mit mir sehnsüchtig darauf warteten, gekauft zu werden. Ah, ich habe vergessen, mich vorzustellen. Ich bin ein rot-blau gestreifter Fahrradhelm. Ich war gerade mitten in einem Gespräch mit meinem Freund, der Fahrradpumpe von gegenüber, als eine Familie den Laden betrat. Sie schauten sich ein bisschen um, bis sie zu meinem Regal kamen. Ich war so aufgeregt! Die ältere Frau nahm mich und drei meiner Freunde mit und wenig später wartete ich gespannt in der Garage auf den großen Tag.
Endlich war der Tag da! Der Samstagnachmittag! Endlich konnte die Fahrradtour beginnen. Früh am Morgen kam die kleine Familie, die aus zwei Kindern (Max und Lisa) und deren Vater und Mutter besteht. Die ältere Frau, die Brigitte hieß, nahm mich und setzte mich auf ihren Kopf. Das war vielleicht ein tolles Gefühl! Meine Freunde wurden den Kindern und dem Vater, der Herbert hieß, aufgesetzt. Und kurze Zeit später ging es auch schon los! Wir kamen zuerst an einem See vorbei, der wunderschön in der Sonne glänzte. Danach an einem Wald, wo man die Vögel zwitschern hören konnte. Es war so schön. Es fühlte sich an, als ob man fliegen würde. Dann sagte der Vater: „Lasst uns ein kleines Picknick machen, denn wir sind ja schon so lange unterwegs!“ Die anderen waren einverstanden und ich wurde abgesetzt. Es gab Sandwiches und O-Saft. Das roch so lecker! Später, als wir wieder unterwegs waren, kamen wir zu einem großen, steilen Berg. „Schafft ihr das Kinder? Wir haben doch sehr viel dafür trainiert“, fragte Brigitte. „Natürlich Mami!“, sagten die Kinder im Chor. Also traten sie in die Pedale und es lief eigentlich ganz gut, denn die Spitze des Berges war schnell erreicht. Als sie dann oben waren, ging es auch schon wieder runter. Aber zuerst wurde noch schnell ein Foto gemacht, auf dem ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd..
Während der Abfahrt kommt plötzlich ein großer Stein auf uns zugerollt. Ich will Brigitte warnen, doch es ist zu spät. „Mama!“, schreit Lisa, doch es hilft nicht. Der Stein bremst uns ab, und im hohen Bogen fallen wir gefährlich schnell auf den Boden zu. Mir rutscht das Herz in die Hose und der Angstschweiß rinnt mir an der Seite herunter. Brigitte schreit: Hilfe!“, bevor sie mit einem dumpfen Knall mit mir zu Boden stürzt. Ich fühle Schmerzen und Brigitte wahrscheinlich auch.
Doch dann kam schon ihr Mann auf uns zugestürmt. „Oh mein Gott! Brigitte, geht es dir gut?“, fragte er. Sie antwortete: „Ja, mir tut nichts wirklich weh. Zum Glück hatte ich ja den Fahrradhelm auf.“ Ich war so glücklich und stolz, als sie das sagte. Die Fahrradtour ging dann noch problemlos weiter und wir kamen heil nach Hause. Seit diesem Erlebnis sitze ich wieder auf dem Regal in der Garage und warte sehnsüchtig auf die nächste Fahrradtour, die nächsten Sonntag stattfinden soll.