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Da sich während und nach dem Besuch der Vorstellung "Nathan der Weise" im Alten Theater Ulm am vergangenen Donnerstag bei den Schülern viele Fragen ergeben hatten, erklärte der Regisseur Sven Wisser sich bereit, diese im Rahmen einer Unterrichtsstunde an der Schule zu beantworten.

Und da stand er dann vor rund 70 Schülern in der Glasaula, denn "der Nathan" ist Klassenlektüre in allen vier 10. Klassen, so dass auch alle Schülerinnen und Schüler die Aufführung besucht hatten, wie das von ihren "Entscheidern" (Sven Wisser) bestimmt worden war.

Nach einer kurzen Einführung mussten sich alle Schüler von ihren  Plätzen erheben und sich nach ihrer Religionszugehörigkeit zusammensetzen: Moslems, Juden, Katholiken, Protestanten, und Andersgläugie, wobei die letzten zwei Gruppen zum Zeit "Nathans" natürlich noch nicht existierten, und Juden am IGV nicht vertreten sind.

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Hier informierte Herr Wisser "unsere" Muslime darüber, dass sie in Gestalt des Sultan Saladins im damaligen Jerusalem des 12. Jahrhunderts die Macht innegehabt hätten, sie aber ständig gegen die Begehrlichkeiten der Katholiken und Juden hätten verteidigen müssen.    

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Mit Hilfe von Post-Its verdeutlichte er die geografischen Gegebenheiten der Krisenregion des Nahen Ostens, um zu vermitteln, warum und auf welche "Geldströme" Sultan Saladin im Stück eigentlich wartet.  

 

Nach Klärung dieser Basics beantwortete er Fragen zur Inszenierung, beispielsweise zum Bühnenbild, den Kostümen, zur Maske und vor allem zur Rollenbesetzung. 

Eine Diskussion entspann sich um die Frage, warum das Schauspielteam das Ende des Dramas von Lessing verändert hat und was damit bezweckt werden bzw. wer damit besonders angesprochen werden sollte.

Die allermeisten Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte fühlten sich nach dieser "Schulstunde" nicht nur umfassend informiert, sondern auch bestens unterhalten. Herr Wisser hätte gar nicht so oft explizit darauf hinweisen müssen, dass er auch Schauspieler sei. Das hat wirklich jeder gemerkt!