Home

 

Als die Klassen nach einer 20 minütigen Bus­fahrt in Fellheim an­ge­kom­men waren, wurden sie dort von drei örtlichen Führern, von denen einer der Deutschlehrer der Klasse 9c, Herr Herrmann, war, in Empfang genommen. Danach ging es durch die ehemalige „Judengasse“. Dort erfuhren die Schüler, dass die Juden bis 1860 keinen eigenen Grund besitzen durften, das heißt die Häuser,  in denen sie wohnten, gehörten einem Grundherren, der diese, um Geld zu verdienen, an die jüdischen Bewohner vermietete. Im Holocaust wurden auch die Fellheimer Juden mit Zügen in Konzentrationslager, zum Beispiel nach Theresienstadt, gebracht. Keiner der Juden aus Fellheim überlebte den Holocaust.

Anschließend an diese Führung durch die „Judengasse“ sammelten sich alle 9. Klassen in der ehemaligen Synagoge. Dort erklärte Herr Herrmann den Schülern noch einige Dinge, die für ein solches Gotteshaus typisch waren. Wie beispielsweise, dass die Frauen durch einen Extraeingang auf die U-förmige Empore gelangten und von dort aus den Gottesdienst erlebten. Die Männer waren unten und konnten von dort aus den Gottesdienst wahrnehmen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Fellheimer Synagogengebäude zum Wohnhaus umgebaut und war so viele Jahre in Benutzung. Vor ein paar Jahren beschloss die Gemeinde Fellheim das Gebäude teilweise wieder in den ursprünglichen Synagogenzustand zurückzubauen. Bei diesen Renovierungsarbeiten entdeckten die Handwerker, dass sich unter einer Kalkschicht an der Decke noch große Teile der  orginalen Deckenmalerei aus dem 19. Jahrhundert befand.

Für die Schüler sehr berührend war, dass Hanna Mayer, die von Fellheim aus in ein Konzentrations- bzw. Vernichtungslager deportiert wurde, erst 15 Jahre alt war, also so alt wie die meisten Schüler aus unserer Jahrgangsstufe.

Danach haben die Schüler noch den ehemaligen jüdischen Friedhof besichtigt.

Nach diesem informativen und meinst auch bewegenden Vormittag traten die Schüler den Rückweg zur Schule an.

Im Nachhinein muss man sagen, dass die Führung in Fellheim und auch der Besuch in der ehemaligen Synagoge und auf dem jüdischen Friedhof sehr informativ und auch spannend waren. Diese Exkursion hat den Schülerinnen und Schülern auf jeden Fall noch einmal klar gemacht, was es im Nationalsozialismus bedeutete, ein Jude oder auch nur jüdischer Abstammung zu sein.

Leonie Schilling, 9c