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Geführt vom ehemaligen Leiter des DZOK Ulm, dem Historiker Dr. Silvester Lechner, besichtigten die Lehrer zunächst das Ulmer Münster, in dem u.a. eine von der jüdischen Vorkriegsgemeinde gestiftete Jeremias-Statue sowie ein Fenster, das an den Holocaust erinnert und nach dem Zweiten Weltkrieg in die Kirche eingebaut wurde, Zeugnis über die jüdische Vergangenheit Ulms ablegen.

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Beginn der Führung durch das jüdische Ulm vor dem Stadthaus am Münsterplatz

Danach begab sich die Gruppe in die Lange Straße. Diese Straße wurde beim Bombemangriff auf Ulm 1944 völlig zerstört. Sie war das Herzstück des einstigen jüdischen Geschäftslebens in Ulm vor 1933. Zwischen 1870 und 1933 waren Juden vollkommen in die Gesellschaft integriert und waren immer wieder Urheber von Innovationen, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus Bedeutung erlangten. So entwickelte Hermann Einstein, der Vater von Ulms berühmtesten Sohn, dem Physiker und Nobelpreisträger Albert Einstein, die erste elektrische Beleuchtung für das Münchner Oktoberfest. Am Weinmarkt ging Dr. Lechner zum Schluss seiner Führung auf die Situation der heute in Ulm lebenden Juden ein. Bedingt durch den Zuzug von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach 1990 leben heute wieder etwa 450 Juden in Ulm. Dies machte den Aufbau einer neuen Gemeinde sowie den Neubau einer Synagoge, welche 2012 feierlich eingeweiht wurde, erforderlich. Die Gemeinde wird heute von dem orthodoxen Rabbiner Shneur Trebnik geleitet. Im Namen aller Fachlehrer bedankte sich die Fachbetreuerin für Geschichte/Sozialkunde, StDin Mayer-Obenhuber, bei Dr. Lechner für seine äußerst interessanten und fundierten Ausführungen zur jüdischen Geschichte Ulms.

Christian Herrmann

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v.l.: Herr Dr. Lechner, Herr Mößle, Frau Reinhold, Herr Dr. Schabel, Frau Dr. Spranger, Frau Mayer-Obenhuber, Frau Firmke, Herr Herrmann, Frau Cortese, Herr Tröndle, Frau Steffel, Frau Schneider, Frau Uhlig, Frau Brückner, Herr Fischer, Herr Holz, Frau Link, Frau Ballasch vor der neuen Synagoge in Ulm