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Welche Inhaltsstoffe dürfen in einer Schokalde enthalten sein? Wo dürfen diese herkommen? Welche Kennzeichnungen müssen auf der Verpackung enthalten sein? Diese Fragen beschäftigten die EU bei der tatsächlichen Neufassung der Schokoladenrichtlinie im Jahr 2013. Nun setzten sich auch die Zehntklässer des IGV einen Vormittag lang damit auseinander und simulierten den Prozess bis zur Entscheidung durch das EU-Parlament und den EU-Ministerrat.

Dazu wurden die Jugendlichen in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Neben den beiden Gesetzgebungsorganen vertraten einige Schüler auch zwei Interessengruppen, die durch Lobbyarbeit die Entscheidungsträger zu beeinflussen versuchten. Die Positionen gingen dabei weit auseinander. Für die Vertreter Großbritanniens beispielweise ist Schokolade ein Wirtschaftsgut, deren Produktion vor allem Arbeitsplätze sichert. Eine Vorschrift von bestimmten Inhaltsstoffen und deren genaue Kennzeichnung auf der Verpackung verunsichere die Verbraucher und gefährde den Absatz der heimischen Schokolade, so die Meinung der Briten. Demgegenüber stellt die braune Süßigkeit in Belgien und Italien ein Kulturgut dar, dessen Qualität nur mit edelsten Zutaten gesichert werden könne. Zusatzstoffe müssten in jedem Fall gekennzeichnet werden. Zudem sollten alle Rohstoffe aus der „Fair Trade“- Produktion stammen, um so die Entwicklungsländer zu unterstützen. Am Ende beschlossen die „EU-Gesetzgeber“ eine Begrenzung der Zusatzstoffe und deren Kennzeichnung auf der Verpackung. Auf einen bestimmten Prozentsatz für Rohstoffe, die bei der Produktion aus dem „Fair Trade“-Handel stammen müssen, konnten sich die Schüler nicht einigen.

 

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Frau Hemminger bei der Abstimmung der Regierungschefs

 

Die Leiterin des Europa-Büros, Frau Hemminger, sowie ihre beiden Mitarbeiterinnen Frau Giedat und Frau Wimmer leiteten die Sitzungen und versorgten die Schüler mit den für die Diskussion notwendigen Informationen.

Die Schüler empfanden den Vormittag durchaus als interessant und abwechslungsreich. Sie hatten sich wohl noch nie so intensiv und unter so vielen verschiedenen Perspektiven mit einem so alltäglichen Lebensmittel wie Schokolade auseinandergesetzt. Am Ende gab es für die Damen des Europa-Büros noch eine Süßigkeit als Dankeschön. Die Leckereien enthielten aber keine Schokolade, wie man auf der Verpackung nachlesen konnte.

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 Die Lobbyisten vor dem Sitzungssaal